Jagdrucksack, Lodentasche, Niederwildtasche, Hüft- oder Ansitztasche – welche Jagdtasche dient welchem jagdlichen Zweck?
In der Vielfalt des heute über Jagdshops und den Versand erhältlichen Jagdzubehörs ist es nicht immer einfach, eine Entscheidung zu treffen, welche Jagdtasche nun die Richtige für Ihre Jagdgewohnheiten ist. Besonders für Jungjäger oder für diejenigen, die auf der Suche nach einem Geschenk für einen Jäger sind, fällt die Wahl oft schwer. Dieser kleine Leitfaden soll helfen, die Zwecke der verschiedenen Jagdtaschen-Typen zu verstehen und sich für die richtige Tasche zu entscheiden.
Der Jagdrucksack, bzw. Lodenrucksack – der Allrounder für Ansitz, Pirsch und Bergjagd
Der Jagdrucksack ist wohl am universellsten, denn er eignet sich für nahezu alle Jagdarten. Ein normaler Jagdrucksack hat ausreichend Volumen, um selbst für längere Nachtansitze auf Schwarzwild alles nötige Jagdzubehör aufzunehmen. Neben Stauraum für eine Lodendecke oder einen Ansitzsack, Fernglas, Munition, eine Taschenlampe, Handschuhe und Proviant sollte er einige zusätzliche Taschen beherbergen, die kleineres Zubehör gut aufgeräumt bereit halten, ohne dass sie in der Tiefe des Hauptfachs verloren gehen.
Auf längeren Pirschen oder bei der Jagd im Gebirge zeigt der Jagdrucksack einen weiteren Vorteil, denn er lässt sich selbst mit viel Gepäck über lange Strecken bequemer tragen, als die meisten anderen Jagdtaschen.
Ein guter Jagdrucksack sollte allerdings einige wichtige Eigenschaften erfüllen, die für die Ausübung der Jagd von großer Wichtigkeit sind: Vor allen Dingen sollte er möglichst leise sein! Das bezieht sich zum Einen auf das Obermaterial. Nylonrucksäcke z.B. sind selten wirklich leise und in der Stille einer windlosen Mondnacht erreicht das reibende Geräusch dieser Kunstfasern ein sehr empfindliches Niveau. Ein Lodenrucksack oder einer aus Leder sind die klassische Wahl und haben sich nicht umsonst über Generationen bewährt. Ein zweiter Störfaktor können Geräusche verursachende Bauteile wie z.B. Metallschnallen sein. Wenn im Rucksack Metall verbaut ist, sollten diese Teile möglichst durch Abdeckungen oder Überzüge vor Klappern geschützt sein. Frei liegende Metallschnallen machen auf dem Holzboden der meisten Ansitzkanzeln leicht Geräusche, die es zu vermeiden gilt. Am Besten ist es, wenn Metall so weit wie irgend möglich vermieden wird. Deshalb haben wir unseren lautlosen Lodenrucksack auch fast komplett ohne Metallteile konzipiert. Außer den Reißverschluss-Zippern, die wir mit Lederriemchen „entschärft“ haben, werden Sie nichts Klapperndes daran finden. In einer der beiden Außentaschen befindet sich die Aufnahme für das WALDKAUZ-Patronenetuisystem, das es Ihnen ermöglicht, je nach geführter Waffe, verschiedene Patronenetuis anzubringen.
Der lautlose WALDKAUZ-Jagdrucksack
Die Loden-Jagdtasche
Wenn es nicht ganz so viel Volumen sein soll und Sie nicht mit großem Gepäck zum langen Ansitz oder zur Wanderung aufbrechen wollen, reicht meist auch eine normale Jagdtasche zum umhängen. Auch hier sollte für den Ansitz ausreichend Platz vorhanden sein, um zumindest eine leichte Lodendecke , das Fernglas und einige andere Jagdutensilien zu fassen. Auch bei der Jagdtasche ist es von großem Vorteil, wenn möglichst auf leise Materialien Wert gelegt wird. Farblich sollte eine Jagdtasche, wie auch jeder jagdlich genutzte Rucksack, möglichst gedeckte Naturtöne haben. Ob sie in typischem Lodengrün oder alternativ in braun oder grau gehalten ist, hängt vor allem vom persönlichen Geschmack des Jägers ab. Unser Modell ist in braunem Gebirgsloden gehalten und harmoniert so sehr gut mit dem Braun des Leders. Auch diese Tasche hat eine Aufnahme für die austauschbaren WALDKAUZ-Patronenetuis.
Die Niederwildtasche
Im Gegensatz zur Lodentasche ist bei der Niederwildtasche der Stauraum nicht das entscheidende Kriterium. Eine Niederwildtasche wird gewöhnlich auf der Flintenjagd auf Niederwild eingesetzt. Bei dieser Jagdart ist es praktisch, mit leichter Ausrüstung unterwegs zu sein und möglichst wenig unnötiges Gepäck mitzuführen. Je nach bejagtem Wild fällt allerdings ein recht hoher Bedarf an Schrotmunition an. Der Hauptzweck dieser relativ kleinen Jagdtasche dient also der Aufbewahrung von reichlich Munition und der notwendigen Kleinteile, die im unmitelbaren Jagdbetrieb notwendig sind.
Oft wird am Riemen oder am Deckel der Tasche ein Hühnergalgen angebracht, der dazu dient, erlegtes Flugwild oder den erbeuteten Hasen zu befestigen und danach die Hände wieder frei zu haben. Wir haben verschiedene Filztaschen, sowie eine reine Schrotpatronentasche im Programm, die für die Niederwildjagd gut geeignet sind. Besonders unsere reine Schrotpatronentasche, die zusätzlich einen Lodenbeutel für die verschossene Munition beinhaltet, eignet sich auch gut für den Besuch auf dem Skeet- oder Trap-Schießstand.
Filztasche Querformat mit abnehmbarem Patronenetui
Filztasche Hochformat mit abnehmbarem Patronenetui
Schrotpatronentasche mit Abfallbeutel für Patronenhülsen
Die Ansitztasche – der Spezialist für Ansitz und Drückjagd
Ein besondere Form von Jagdtasche haben wir speziell für den Ansitzjäger entwickelt: Die Waldkauz Ansitztasche ist eine Kleinteiletasche, die dazu dient, alles wichtige Jagdzubehör gut sortiert und schnell greifbar zur Verfügung zu stellen. In ihren Deckel ist ein Bleisaum eingearbeitet, der als Gegengewicht für den Inhalt der Kleinteiletäschchen und des auswechselbaren Patronenetuis dient. So kann die Tasche über die Brüstung des Hochsitzfensters gelegt werden und hält selbst in der Nacht alles wichtigen Utensilien bereit, ohne das man mühselig im Lodenrucksack suchen muss. Auch auf der Drückjagd ist dieses besondere Jagdzubehör sehr praktisch, denn mithilfe des Trageriemens kann sie offen am Körper getragen werden und ersetzt den sonst oft mitgeführten Rucksack, der in dieser Situation meist mehr Gepäck enthält, als man wirklich benötigt.
Die Hüfttasche – führiger Begleiter für Pirsch und Wanderungen
In vielen Ländern, in denen ausgedehnte Pirschen zum jagdlichen Alltag gehören, wie zum Beispiel Schweden oder England, sind Hüfttaschen sehr beliebt und weiter verbreitet, als bei uns. Sie bilden vom Platzangebot her einen guten Kompromiss zwischen Jagdtasche und Rucksack, lassen sich rückenschonend und bequem tragen und behindern nicht in der Bewegungsfreiheit. Durch die verschiedenen Fächer lässt sich zudem das Jagdzubehör gut sortieren und man hat die meisten Gegenstände schnell zur Hand.
Wir hoffen, dass diese Erläuterung eine kleine Hilfestellung bietet, um in dem grossen Angebot an Jagdtaschen den Überblick zu bewahren und gleichzeitig die unterschiedlichen Typen unserer eigenen Modelle erklärt. Sollten Sie dennoch Fragen haben, beraten wir Sie auch gerne persönlich per E-Mail oder am Telefon.