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Der Loden und die Jagd – Eine uralte Beziehung

Loden ist ein besonderer Stoff, der schon immer traditionell für Jagdbekleidung, Jagdtaschen und Rucksäcke verwendet wird. Er wird aus Schafschurwolle gefertigt. Der gröbere Gebirgsloden wird bevorzugt aus der Wolle von Bergschafen wie dem Tiroler Bergschaf oder dem Juraschaf hergestellt, weichere Qualitäten aus den etwas feineren Wollfasern anderer Schafrassen, wie z.B. dem Merinoschaf. 

Bergschafe
Bergschafe in Tirol auf 2700m

Wie Loden entsteht

Der Stoff wird durch spezielle Verarbeitungstechniken hergestellt, die ihn robust, wasserabweisend und wärmend machen. Der Herstellungsprozess von Loden beinhaltet eine ganze Reihe von Arbeitsschritten:

  • Zunächst wird die Wolle gewaschen und von Schmutz und Verunreinigungen befreit.
  • Anschließend wird die Wolle gekämmt, um sie zu entwirren und eine gleichmäßige Textur zu erzielen und anschließen ein Kammgarn daraus zu spinnen.
  • In der Weberei wird aus dem Garn ein Stoff.
  • Durch das Walken des Gewebes, bei dem die Wolle mit Wasser, Seife und Druck behandelt wird, wird die Oberfläche des Stoffes „verfilzt“ und der Stoff erhält seine charakteristische Dichte und Festigkeit.
  • Für weichere Loden, wie sie z.B. für Decken oder für unseren Lodenfleece genutzt werden, wird die Oberfläche zum Schluss, je nach gewünschtem Ergebnis, aufgeraut und geschoren.
Unterschiedliche Lodenarten: Gebirgsloden, Tuchloden und aufgerauhter Deckenloden

Warum Jäger Loden bevorzugen

Durch das natürliche Tarnmuster vieler Lodenstoffe, kann sich der Jäger dem Gelände optisch besser anpassen. Das hilft dabei, sich dem Wild anzunähern, ohne dabei entdeckt zu werden. Die Möglichkeit sich gut tarnen zu können, ist natürlich nicht der einzige Grund für den Jäger sich für Loden zu entscheiden.

Denn Loden hat auch eine hervorragende Wärmeisolierung. Die dichte Struktur des Gewebes hilft, Körperwärme einzuschließen und gleichzeitig Kälte und Wind abzuwehren. Aber nicht nur den Wind kann Loden super draußen halten. Er ist außerdem von Natur aus wasserabweisend und hält somit den Jäger für einen längeren Zeitraum trocken. Das Material kann Feuchtigkeit abweisen und ist gleichzeitig atmungsaktiv, um Kondensation zu minimieren.

Auch wenn der Jäger an Äste oder Blätter kommt, braucht er sich keine Sorgen machen, denn das Material ist weich und geschmeidig. Es minimiert Geräusche beim Gehen und beim Kontakt mit Gestrüpp. Ein Fakt, der sicherlich den Meisten bewusst ist, aber dennoch erwähnenswert: Loden ist biologisch abbaubar und hat daher eine geringere Umweltbelastung im Vergleich zu synthetischen Materialien. 

Letztendlich ist die Wahl der passenden Jagdbekleidung und -ausrüstung eine persönliche Entscheidung und hängt neben Geschmack von den individuellen Jagdbedingungen, Vorlieben und Erfahrungen ab. Loden hat aber neben den vielen erwähnten Vorzügen noch einen anderen, in der heutigen Zeit wichtigen Vorteil: Er kleidet den Jäger in einer Weise, die Ihn als solchen erkennen lässt, während moderne Tarnkleidung auf den nicht jagenden Waldbesucher oft eine Außenwirkung entfaltet, die eher an einen Sondereinsatz, als an die Ausübung des Waidwerks erinnert.